Gestern war es soweit. Ich war nach einigen Jahren wieder mal im Kino. Es war eine spontane Entscheidung.
Der Film hieß „Vollidiot“ mit der glänzenden Hauptrollenbesetzung in Form von Oliver Pocher. Manchmal hat man das Gefühl, dass Pocher seine Geschichte erzählt. Jedenfalls wirkt er erstaunlicherweise authentisch in dieser Rolle. Ich habe selten so gelacht im Kino. Ein guter Freund hat auch gelacht, obwohl er den Roman in Buchform kennt. So schlecht ist dieser Film also gar nicht.
Als besondere Glanzpunkte sind die wirklich bis ins Detail gut besetzte Rollen zu bezeichnen. Es gibt fast keine Rolle, selbst die Statistenrollen, in denen man nicht mal jemanden sieht, der in unserer schönen TV-Comedylandschaft nicht schon mal aufgetaucht wäre. Selbst Klaus und Ingrid aus den „TV Total Tipps zum Wochenende“ bekommen dort einen Auftritt am Ausgang im Ankunftsterminal. Achtet mal drauf! In den Haupt- und Nebenrollen sind aber unter Anderem zu sehen: Anke Engelke, Herbert Feuerstein, Hilmi Sülzer, Bettina Lamprecht, Carolin Kebekus, sogar Holger Speckhahn (der von topofthepops). Ach ja, Wolfgang Völz ist da auch kurz dabei. Also ein sehr schöner Cast.
Das andere Interessante an diesem Film sind Verarschungen von Firmen auf einer teilweise subtilen Ebene. n-tv bekommt da seinen übertrieben seriösen Stil durch den Kaffee gezogen, Pocher spielt auf seine MediaMarkt-Vergangenheit an und der magenta Riese bekommt einen Imagewechsel verpasst. Wobei Dingelingeling auch spitze klingt. Allerdings muss man bei einigen Firmen vom Product Placement vom reden. Kamps, easy jet, IKEA und Heineken sind solche Werbegenossen.
Den Humor wird in 20-30 Jahren zwar niemand mehr verstehen, aber spaßig ist der Film auf jeden Fall. Es ist ein genialer Männerfilm und somit prima in der Gruppe anschaubar.
Egal, wie ihr Pocher findet, schaut euch das an. Er ist nicht zu wieder zu erkennen.