Zurück aus England
24. Mrz, 2009 @ 12.10 Uhr

Vom 19.03. bis zum 24.03.2009 habe ich mir mal Urlaub besorgt, um ein zweites Mal nach England, genauer nach Wakefield bei Leeds, zu fahren. Dieses Mal gab es jedoch eine kleine Neuerung: die Reise ging nur über 3,5 Tage und Carsten war mit dabei. Um es genauer zu nehmen, war ich mit Carsten als umgekehrt. Er hatte um die Jahreswende bereits die Idee Jörg bei seinem Auslandssemester zu besuchen. Als ich das hörte, hängte ich mich direkt mit dran.

Das erste Mal war ich im November drüben und alles andere als begeistert. Das Wetter hat einfach nicht gestimmt, der Gastgeber teilt andere Lebensansichten als ich, sodass es häufig zu Zickereien/Reibereien kam und überhaupt ist das Reisen ohne Begleitung zu einem neuen Reiseziel nicht empfehlenswert.

Jörg war dieses Mal leider nicht der Lage viel mit uns zu unternehmen. Er hat sich beim Fußballspielen mit den Lehrern ganz heftig verletzt mit Sehnenriss und Knochenabsplitterung. Schlussergebnis: Gips für das rechte Bein für stolze fünf Wochen. Er hat zwar Krücken Gehhilfen bekommen, diese sind jedoch in Einfachstausführung und nicht ergonomisch geformt, wie die, die bei ihm zuhause noch von einer früheren Verletzung stehen. Ergo bekommt er vom langen Benutzen Wunden/Blasen/Whatever an den Händen und durch die Gegend für eine längere Zeit zu humpeln ist nicht die Lösung.

Am Donnerstag direkt nach der verfrühten Ankunft, einer 50-minütigen Wartezeit auf den Bus und einer anschließenden 40-minütigen Fahrt zum Bahnhof konnten wir unsere sportliche Leistung beweisen, indem wir in drei Minuten von Bus zum Bahnhof hetzen, dort ein Ticket kauften und mit durchschnittlich 15kg Gepäck zum Zug rannten. Es ist ein Glück, dass ich das schon mal durchgemacht habe und genau wußte, was wo wie gemacht werden muss. Dann gab es noch ein Plauderründchen mit Jörg und schon gingen wir schlafen.

Am Freitag besorgten wir uns Frühstückssachen beim örtlichen Bäcker, besuchten in Anschluss Sandal Castle, um danach nach Leeds zu fahren und uns dort die Stadt etwas anzuschauen. Dort schauten wir uns das Thackray Museum u.A. mit der tollen Seuchenexposition an, die von Gerüchen an entsprechenden Stellen gezielt unterstützt wurde (Duftnote: verwestes Fleisch, Tuberkulose, Menschen und Tiere in einem Haus). Ich fand es toll da. Nach einem Mittagessen von Fish&Chips, wobei ich ein Fishcake genommen habe, schlenderten wir durch die Stadt, bis wir das von Carsten bereits im Vorfeld rausgesuchte Whitelocks fanden. Es ist ein sehr alter Pub mit einem angeschlossenen Restaurant, in dem wir auch lecker britisch zu Abend aßen. Es gab nach ein Vorspeise aus Yorkshire Pudding Schweinemedallions in einer Apfel-Cider-Soße für mich, Rindsteak in Gravy mit einem zerlassenen Stiltonstück für Carsten und dazu jeweils Kartoffelpürree, Erbsen und Minimöhren am Stück gekocht. Wir haben uns für Freitag eigentlich den Besuch eines Bierfestivals vorgenommen. Wir kauften die Tickets und standen ehrlich am Gleis und warteten auf den Zug, der allerdings nicht kommen wollte. Irgendwann wurde es zeitlich knapp wir wären nicht mehr zurückgeschafft nach Wakefield, denn die letzte Schnellbahn fährt dort um 23:06 Uhr. Wir entschieden uns zurück zum Pub zurückzukehren und die restliche Zeit mit außergewöhnlichen Ales und Draughts zu verbringen. Gut angeheitert ging der Abend für uns zu Ende.

Am Samstag mieteten wir kurzentschlossen ein Auto für 40 Pfund für 2 Tage, nahmen Jörg mit und fuhren an die sehr sehr schöne Atlantikküste bei Scarborough (ausgesprochen: Skabra). Dort kauften sich Carsten und ich die süße Spezialität Fudge.

Am Sonntag ging es recht spät nach Liverpool los. Wir besuchten das Tate Museum mit zeitgenössischer Kunst und wirren Installationen, die St. Patricks Cathedral und schlenderten noch ein wenig durch die sehr von Industrievergangenheit gezeichnete Stadt.

Am Montag kauften wir britische Spezialitäten, aßen ein britsches Frühstück, welches aus gegrillten Frühstücksspeck, einem Spiegelei, gebackenen Bohnen, einem Kartoffelpufferdreieck, einem gegrillten Riesenchampignon, einer gegrillten halben Tomate und einem gegrillten Würstchen bestand, brachten das Auto zurück, packten unsere Sachen und machten uns auf die Reise zum Flughafen. Es stellte sich nämlich am Morgen überraschend raus, dass unser Flug nicht wie von uns angenommen um 21 Uhr flog, sondern schon um 18 Uhr. Ich hatte zwischenzeitlich noch eine kleines Intermezzo mit einem Konzentrat aus Apfel und schwarzer Johannisbeere, wovon ich ein halbes Liter am Stück getrunken habe, bevor ich gemerkt habe, dass sich um eine Konzentrat handelt. Carsten lehnte bereits nach dem ersten Schluck dankend ab. :-D
Die Rückreise klappte reibungslos und wir waren wieder viel früher da, als geplant.

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  • (C) by Michael Rotmanov