Berlin: Ein Resumé
4. Nov, 2007 @ 15.26 Uhr

Nun ist es soweit. Ich bin nach 18 Tagen Berlin wieder zurück in meinem kleinen Dörfle. Deshalb wird es Zeit für ein Resumé.

Zunächst einmal muss ich feststellen, dass ich Berlin in der langen Zeit doch ausreichend kennen gelernt habe, um die Menschen dort zu verstehen. Denn obwohl es Deutschland ist, haben die Preußen eine ganz andere Mentalität und Verständnis vom Leben. Prinzipiell könnte ich mir vorstellen, in dieser Stadt für eine längere Zeit zu leben. Man darf nur nicht den Versuch machen sie als Ganzes wahrzunehmen. Es ist und bleibt ein Zusammengewürfel von mehreren Ortschaften, die unter einem Namen auftreten. Natürlich ist Berlin Mitte ein Anziehungspunkt für Touristen, dementsprechend oft gestauter Verkehr. Nach zwei Wochen habe ich mich an die Existenz vom Brandenburger Tor, dem Reichstag, der Siegessäule, des Tiergartens, der zahlreichen Museen, der umfangreichen internationalen Gaststättenauswahl, des übermäßigen Auftretens der Ordnungshüter, der bescheuerten Fahrweise und vielem, vielem mehr gewöhnt.

Nun aber zu den Details.

Berlin ist verdammt groß, deshalb ist auch der Zusammenhalt und die Bedeutung der Freundschaften und Bekanntschaften viel größer als hierzulande. Ohne Bekanntschaften wäre Berlin wirklich sehr kalt und schroff. Wenn man dort aber jemanden kennen lernt, was zugegebenermaßen unglaublich schnell geht, dann ist nur halb so schlimm. Man wird mit anderen Freunden vertraut gemacht und besucht Stammlokale, die in ihren Stilen sehr unterschiedlich sind. Ohne die Leute hätte ich nie diese kleine Cocktailbar kennengelernt, die damals 1987 das Originalrezept des Caipirinha nach Deutschland gebracht hat. Solche Cocktails wie dort habe ich echt noch nirgends getrunken.

Andererseits fällt in Berlin abends auch sofort das Fehlen eine Sperrzone auf. Überall stehen Püppchen jeden Alters und Geschlechts auf der Straße und warten auf ihre Abholung. Es ist schon sehr interessant, was da rumläuft. Die Preise gehen von 50 € bis 400 €. Alles Straßenpreise wohl bemerkt. Die Qualität soll den Preisen entsprechen.

Genau wie Nutten, findet man auch Burger King und McDonalds unglaublich oft vor. Allerdings sind es oft nur kleine lokale, sehr oft ohne Parkplatz. Dort kommt es auch die Maße, als auf Qualität an. Diese Beispiele lassen sich auf ALDI, Lidl, Media Markt und Konsorten übertragen. Man findet sie mehrmals in bester Lage und kleiner Größe vor. Kaiser’s hat es in Berlin jetzt mithilfe vom „Easy Work“-Niedriglohnarbeitern geschafft, von 8-24 Uhr aufzubleiben. Nur so als Info am Rande…

Aber wenn wir schon von Einkaufen sprechen. Das Preisniveau in Berlin ist deutlich unter dem Düsseldorfer Niveau. Alles, was nicht Filialkette und Tiernahrung ist, ist sehr viel günstiger. Im Besonderen fallen dabei Gaststätten auf. Currywurst mit Pommes – 2,60 €, mariniertes Hünnerfleisch in Erdnusssoße an Bratnudeln auf Salat für 8 €, günstigste Sushi-Sorte: 0,50 €. Es fällt direkt auf. Sogar Burger King hat ein Dauerangebot bei dem drei große Burger lediglich fünf Euros kosten.

Als Fazit kann man definitiv eines sagen. Berlin: Prädikat empfehlenswert, aber gewöhnungsbedürftig.

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  • (C) by Michael Rotmanov