Umstellungsdepris
24. Nov, 2007 @ 15.56 Uhr

Jetzt ist der Herbst auch bei mir angekommen. Mit reichlich Verspätung sitze ich nun und schiebe depressive Gedanken.

Bei mir scheint alles, aber auch wirklich alles komplett vor dem Umbruch zu stehen. Job, Wohnung, Privates – nichts bleibt beim Alten. Bei der Bewältigung der riesigen Umstellung wird mir aber niemand helfen können. Da die einen zurecht keine Zeit haben, weil sie sich mit wichtigen Dtingen ihren Beruf betreffend beschäftigen, die anderen wochenlang Wohnungen renovieren, die dritten für tiefer gehende Gespräche keinen Lust haben und noch näherstehende Menschen komplett für zwei oder drei Wochen in den Urlaub in den Nahen Osten fahren. Das alles soll kein Vorwurf sein. Schließlich führen sie alle ihr eigenes Leben und ich kann nicht, ich darf sogar nicht da reinreden.

Somit bleibe ich alleine zurück.

Meine Mutter sagt dazu, dass es nicht die Einsamkeit ist, sondern das Leben eines Erwachsenen: schwierig. Ich will wieder Kind sein!

Einen kleinen Vorgeschmack wie das Alleinsein aussehen kann, hatte ich gestern. Obwohl von Menschen umgeben, saß ich in einem Raum, der von einem unsichtbaren Schutzschild umgeben war. Das Bier floß runter wie Öl, die Chips brachten meinen ganzen Diätplan komplett durcheinander. Aber ich habe es mir verdient. Schließlich war die Woche anstrengend. Außerdem soll die Diät Spaß machen. Und überhaupt, was geht das die anderen an? Da bin ich also wieder auf der ewigen Suche nach Rechtfertigungen für ein nicht rationales Handeln. Manchmal ist man eben so.

Zurück zum Thema und direkt zur Zusammenfassung:

  1. Gestern konnte ich feststellen, dass man auch in einem von Menschen, die mich auch noch alle kennen, prall gefüllten Raum alleine sein kann.
  2. Meine größte Lebensangst besteht wohl darin „alleine“ zu bleiben.

Kann man das Leben kündigen und ein neues bestellen oder hat man da auch irgendwelche Kündigungsfristen und Mindestlaufzeiten einzuhalten?

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  • (C) by Michael Rotmanov